Montag, 26. Mai 2014

TEAM BAYERN und das Rote Kreuz


Würzbug/25.05.14
Seit diesem Monat ist das TEAM BAYERN genau ein halbes Jahr alt. In dieser kurzen Zeit hat sich die bloße Idee eines Projektes zu einem 4000 Frau und Mann starken, einsatzbereiten TEAM entwickelt – Tendenz steigend. Diese Tatsache bot Anlass dafür, innerhalb des Roten Kreuzes – einer der beiden Projektträger des TEAM BAYERN – Erfahrungen auszutauschen und über die Zukunft einer solchen Form der zivilen Hilfeleistung zu diskutieren.
 
Um 10:00 Uhr trafen sich die Gäste und die Mitarbeiter des „Kompetenzzentrums TEAM BAYERN“ zum Symposium in der Residenzgaststätte in Würzburg. Unter dem Motto: „TEAM BAYERN goes Deutschland“ waren nicht nur die verschiedenen Vertreterinnen und Vertreter der Landesverbände des Deutschen Roten Kreuzes geladen, sondern auch Rot-Kreuz-Experten aus dem Bereich des Katastrophenschutzes.

Nach einem kurzen Grußwort des TEAM-Chefs Raimund Heiny, trat Landesgeschäftsführer Leonhard Stärk an das Rednerpult und zeigte nicht nur durch seine motivierenden Worte, sondern auch durch das Tragen der offiziellen TEAM BAYERN Weste, dass der eigene Landesverband zu 100% hinter dem Projekt steht. Im Anschluss folgte ein Vortrag von Dr. Johannes Richert – seines Zeichens Bereichsleiter der Nationalen Hilfsgesellschaft beim DRK –  über die Chancen aber auch Risiken von Projekten, bei denen sogenannte „ungebundene Helfer“ für den Katastrophenschutz zum Einsatz kommen. Er konstatierte, dass das TEAM eine der sinnvollen Möglichkeiten sei, die schlummernden Hilfsressourcen in der Bevölkerung nutzbar zu machen.

Als Ehrengast sprach danach Gerry Foitik, der Urvater der TEAM-Idee und Gründer des TEAM ÖSTERREICH, über die Einsatzerfahrungen in Österreich und das zukünftige Einsatzkonzept  des TEAM ÖSTERREICH als fester Bestandteil des Katastrophenschutzes in unserem Nachbarland. Gerade durch die Nutzung der Sozialen Medien und der TEAMS vor Ort könnte in naher Zukunft bereits nach wenigen Minuten ein genaues Bild einer Katastrophe abgebildet werden, was den Einsatz der professionellen Helfer um ein Vielfaches erleichtere.
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Einen interessanten Einblick aus der Sicht eines Medienpartners gab den Teilnehmenden vor der Mittagspause Sybille Krug, Redakteurin beim Radiosenderm BAYERN3 – dem zweiten Projektträger des TEAM BAYERN.

Frisch gestärkt ging es dann nach dem Mittagessen in die zweite Hälfte der Veranstaltung. Diese wurde von keinem anderen als TEAM BAYERN-Chef Raimund Heiny eröffnet. Mit seiner Präsentation zog er vor allem Lehren aus den vergangenen sechs Monaten: Es ginge jetzt vor allem darum, die Infoveranstaltungen für ganz Bayern voranzutreiben und auch noch die letzten Kritiker in den Reihen des Bayerischen Roten Kreuzes zu überzeugen, dass das TEAM BAYERN ein unterstützungswertes  Projekt darstelle.

Passend zum vorrausgegangenen Vortrag, schilderte der Kapitän des TEAM Mecklenburg Vorpommern, Robert Jonas, die Entwicklung des ersten TEAMs von ungebundenen Helfern auf deutschen Boden. „Mit Erfolg wurden bereits zwei Einsätze des TEAM Mecklenburg Vorpommer während des Elbhochwasser durchgeführt“, so Jonas. Ein Beweis dafür, dass das System hinter der Idee, ungebundene Helfer in den Einsatz zu bringen, funktioniert.

Voller Stolz konnte anschließend Tanja Knopp, Vertreterin des Landesverbandes NRW, verkünden, dass das DRK in Nordrheinwestfalen bereits begonnen habe ein „ TEAM NORDRHEINWESTFALEN“ auf die Beine zu stellen. „Noch stehe das Projekt ganz am Anfang und es gäbe noch einige Frage zu klären, doch der Entschluss ein TEAM zu gründen sei gefasst.“, so die zukünftige TEAM-Leiterin.

Ergänzend zum Vortrag von Dr. Richert, präsentierte Frederike Schneider als letzte Vortragende des Tages die Ergebnisse der neusten Sicherheitsforschung  des DRK zum Thema „Ungebundene Helfer im K-Schutz“, die zusammengefasst im ersten Band der Reihe „ Die Rolle von ungebundenen HelferInnen bei der Bewältigung von Schadensereignissen – Teil I“ nachgelesen werden können.

Nach einem langen Tag mit einer Vielzahl interessanter Vorträge, war es dann schließlich an der Zeit den Teilnehmenden die Chance zu geben, ihre Fragen im Zuge einer Podiumsdiskussion an die Experten zu richten. Neben einigen Fragen zur technischen Umsetzung, war vor allem eine Frage leicht zu beantworten: „ Könnte man denn auf die Unterstützung der bisherigen TEAMs bauen, wenn es zu einer Umsetzung der Idee im eigenen Bundesland komme?“ – Hier antworteten alle TEAM-Verantwortlichen, egal ob aus Österreich oder Deutschland, mit einem klaren „JA!“.

Zum Abschluss überreichte Raimund Heiny der Expertenrunde das typisch fränkische Gastgeschenk in Form eines Bockbeutels und bedankte sich bei allen Gäste für Lob, Kritik und natürlich für die regen Diskussionen.