Liebe Freunde des TEAM BAYERN,
der Einsatz in Simbach - der größte in der Geschichte des
TEAM BAYERN - ist vorbei, auch wenn in
den betroffenen Gebieten wohl noch lange keine Normalität herrschen wird und
die Betroffenen selbst noch lange an den Auswirkungen dieser Katastrophe leiden
werden.
Zu Beginn der Katastrophe haben wir sehr viele Anfragen
erhalten, und sind auf Unverständ
nis gestoßen, warum TEAM BAYERN nicht ein paar
Tage eher zur Mithilfe aufgerufen hat, obwohl andere Helferinnen und Helfer
bereits vor Ort waren. "Wenn andere da sind, warum dann nicht auch TEAM
BAYERN?" war der - absolut verständliche - Tenor.
Das TEAM BAYERN wird vom Bayerischen Roten Kreuz und dem Bayerischen
Rundfunk getragen. Wir haben eine Sorgfaltspflicht gegenüber den Helferinnen
und Helfern, also Euch, wenn wir Euch in den Einsatz bringen.
Die ersten Tage des Einsatzes sind Angelegenheit der "professionellen" Helferinnen und Helfer, die gelernt haben, mit diesen
Situationen umzugehen.
Da sind Häuser noch überflutet, Kabel liegen offen, Straßen sind gesperrt und
schlimmstenfalls, wie in Simbach, Leichen noch nicht geborgen. Es fahren
Einsatzfahrzeuge - LKW, Radlader, Rettungsfahrzeuge - in den betroffenen
Gebieten herum. Kurz: im Einsatzgebiet herrscht ein unübersichtliches Treiben,
das aber den geübten Helfern wohl bekannt ist und von ihnen beherrscht wird.
Sie sind es aus Übungen und Realeinsätzen gewohnt und (er-)kennen Strukturen,
die sich dem Laien nicht erschließen. Für die professionellen Helfer sind in dieser
Zeit ungebundene freiwillige Helferinnen und Helfer eher eine Belastung, auch
wenn die Absicht dahinter definitiv gut ist!
Wir entsenden Euch als TEAM BAYERN erst dann, wenn wir sicher sind, dass Ihr
sicher seid! Wir wollen Euch keinesfalls in Gefahrenlagen bringen, die wir
nicht kalkulieren können. Deswegen sind wir mit den zuständigen Behörden und
Organisationen vor Ort in Verbindung und starten unseren Einsatz erst dann,
wenn wir von diesen die Freigabe erhalten.
Aber gerade das ist der entscheidende Punkt für TEAM BAYERN:
wir sind deswegen bei den Organisationen gut angesehen, weil wir nicht
unvorbereitet und unorganisiert, sondern in enger Absprache mit den Behörden
vor Ort gezielt in den Einsatz gehen und dort eingesetzt werden können, wo wir
gebraucht werden. Und wir haben eine nachhaltige Organisation vor Ort und im
Hintergrund über den gesamten Einsatz hinweg, um genau das sicherzustellen.
Also grämt Euch nicht, wenn unser Einsatz etwas später
einsetzt: es geschieht zu Eurer Sicherheit und (langfristig gesehen) zum Nutzen der Betroffenen.
Euch allen nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung und
Euer Verständnis.
Ihr habt eine tolle Arbeit geleistet!
Euer Raimund Heiny
Koordinator TEAM BAYERN im BRK